20.11.2010
Finanz lässt 10. 000 Autofahrer zittern
Den rund zehntausend Österreichern, die Autos steuerschonend im Ausland angemeldet haben, geht' s an den Kragen. Die Finanz filzt lückenlos Werkstättendaten nach Sündern. Die vom Finanzministerium vor zwei Monaten angekündigte Aktion scharf gegen Auto-Steuersünder greift voll. Die Großbetriebsprüfung in Linz und zwanzig weitere Sonderermittler bundesweit haben dem Vernehmen nach bereits an die 10. 000 Verdächtige aufgespürt. "Es sind auch viele direkte Anzeigen eingelangt, sogar ein Polizist ist darunter", sagt ein befasster Finanzbeamter dem WirtschaftsBlatt. Die Aktion läuft von Linz aus bundesweit. Um sie nicht zu gefährden, wollen die Fahnder anonym bleiben. Die ersten Sünder, die ihr ins Netz gegangen sind, bittet die Finanz bereits per Strafbescheid zur Kassa. Hauptrecherchequelle sind die EDV-Daten sämtlicher Autowerkstätten in Österreich.
Niemand kommt aus
Die Linzer Großbetriebsprüfer, die aufgrund der wachsenden Zahl an Zulassungsflüchtlingen in ihrem Rayon finanzintern Alarm schlugen, haben die Daten der vergangenen fünf Jahre lückenlos angefordert. "Die Werkstätten können nicht aus. Wer nicht mit uns zuammenarbeitet, riskiert Zwangsstrafen und eine Sonderfahndung", sagt der WirtschaftsBlatt-Informant. Mehrere Millionen Reparaturfakturen wurden schon herausgerückt. Wegen der Ähnlichkeit mit beispielsweise italienischen Nummerntafeln müssen unzählige Meldungen einzeln nachgeprüft werden. "Das ist unendlich viel Detailarbeit. Aber bei den Summen, um die es geht, lohnt sich' s ", meint der Informant.
Ausweichen in ausländische Werkstätten bringe nichts. Denn die Finanzer arbeiten mit der Verkehrspolizei zusammen. Zudem hat die Finanzsondereinheit Zugriff auf die Kripo-Datenbank EKIS.
Die Auto-Fahnder raten dringend zur Selbstanzeige vor Neujahr. Ab dann gilt zusätzlich zu Abgabenhinterziehungs- und Kraftfahrzeuggesetz das neue Betrugsbekämpfungsgesetz. Damit hat jeder Finanzbeamte das Recht, Autos zu überprüfen. Eine eigene Finanzpolizei kann sogar Garagen betreten. Selbstanzeiger hingegen bleiben straffrei. Sie müssen nur die Steuerschuld begleichen.
Quelle: Michael J. Mayr, wirtschaftsblatt.at, 19.11.2010
Niemand kommt aus
Die Linzer Großbetriebsprüfer, die aufgrund der wachsenden Zahl an Zulassungsflüchtlingen in ihrem Rayon finanzintern Alarm schlugen, haben die Daten der vergangenen fünf Jahre lückenlos angefordert. "Die Werkstätten können nicht aus. Wer nicht mit uns zuammenarbeitet, riskiert Zwangsstrafen und eine Sonderfahndung", sagt der WirtschaftsBlatt-Informant. Mehrere Millionen Reparaturfakturen wurden schon herausgerückt. Wegen der Ähnlichkeit mit beispielsweise italienischen Nummerntafeln müssen unzählige Meldungen einzeln nachgeprüft werden. "Das ist unendlich viel Detailarbeit. Aber bei den Summen, um die es geht, lohnt sich' s ", meint der Informant.
Ausweichen in ausländische Werkstätten bringe nichts. Denn die Finanzer arbeiten mit der Verkehrspolizei zusammen. Zudem hat die Finanzsondereinheit Zugriff auf die Kripo-Datenbank EKIS.
Die Auto-Fahnder raten dringend zur Selbstanzeige vor Neujahr. Ab dann gilt zusätzlich zu Abgabenhinterziehungs- und Kraftfahrzeuggesetz das neue Betrugsbekämpfungsgesetz. Damit hat jeder Finanzbeamte das Recht, Autos zu überprüfen. Eine eigene Finanzpolizei kann sogar Garagen betreten. Selbstanzeiger hingegen bleiben straffrei. Sie müssen nur die Steuerschuld begleichen.
Quelle: Michael J. Mayr, wirtschaftsblatt.at, 19.11.2010